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Es ist schon länger bekannt, dass das Carotin der Karotte die menschliche Sehkraft unterstützt. Und das leuchtend-orangene Öl kann noch so viel mehr.
Derzeit erfreut sich das Karottenöl als Beauty-Wunderwaffe für Haut und Haare großer Beliebtheit: Das Wirkstofföl der Karotte soll nicht nur für ein ebenmäßiges Hautbild sorgen, sondern auch die Haare seidig weich und glänzend pflegen.

Als Ersatz einer Foundation zaubert es auch im Winter etwas Farbe ins Gesicht. Hier erfährst Du unter anderem, was Karottenöl überhaupt ist und was Du bei seiner Anwendung beachten solltest.

Was ist Karottenöl?

 

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Varianten des Karottenöls.

Das ätherische Karottenöl mit seiner gelblichen Farbe ist flüssig und besitzt einen würzigen und erdigen Geruch, der an Pfeffer erinnert. Unter dem Namen Karottensamenöl oder „Carrot Seed Oil“ ist das Wirkstofföl in kleinen Mengen von 5 bis 25 Milliliter im Handel erhältlich.

Der Ölauszug oder Mazerat aus zerkleinerten Karottenwurzeln ist die zweite Variante des Öls. Dieses Karottenöl weist eine leuchtend orange Färbung auf. Die Mischung aus dem Extrakt von Karotten und einem Basisöl wie Sojaöl kann im Handel in Mengen von 50 bis 250 Milliliter erworben werden.

Bezüglich ihrer Anwendung unterscheiden sich die beiden Öl-Varianten ziemlich voneinander. So kann das Mazerat ohne Weiteres großzügiger und unverdünnt auf die Haut aufgetragen werden. Das Carrot Seed Oil musst Du selbst mit einem Öl wie Mandelöl oder Sojaöl zusammenmischen, bevor Du es tröpfchenweise verwenden kannst.

Woraus besteht Karottenöl?

 

1.) Das ätherische Karottensamenöl

 

Der Extrakt des ätherischen Karottensamenöls wird per Wasserdampfdestillation aus den zerkleinerten Samen der Pflanze hergestellt. Mithilfe von Wasserdampf wird dabei das Öl entzogen, welches dann aufgefangen und gefiltert wird.

Karotten enthalten einen sehr geringen Anteil von ätherischen Ölen – der Ertrag liegt in etwa bei einem Prozent.

 

2.) Basisöl mit Karottenextrakt

 

Unter der Bezeichnung „Karottenöl kaltgepresst“ können in Handel Ölmischungen erworben werden. Hierbei handelt es sich um ein Trägeröl wie Sojaöl oder Sonnenblumenöl, dem das Extrakt der Karotte hinzugefügt wurde.

Bei diesen Mazeraten ist manchmal jedoch nicht ersichtlich, welche Menge Basisöl im Produkt enthalten ist.

Wie kann Karottenöl angewendet werden?

 

Grundsätzlich solltest Du das Öl nur äußerlich anwenden. Dazu reinige wie gewohnt deine Haut, bevor Du sie mit Karottenöl einreibst. Als Gesichtspflege kann das Öl sowohl morgens als auch abends wie eine Creme verwendet werden. Über Nacht kann das Öl besonders gut einziehen. Deswegen kannst Du abends auch etwas mehr Öl auf deine Haut auftragen. Durch das morgendliche Auftragen erlebt deine Haut einen natürlichen Frischekick. Achte allerdings auf eine sparsame Dosierung, damit dein Gesicht nicht zu sehr glänzt. 

EIn Trick besteht darin, das Gesicht nach der Reinigung nicht vollständig abzutrocknen und das Karottenöl dann auf die noch feuchte Haut aufzutragen. Somit zieht das Öl besser ein und hinterlässt einen nicht so glänzenden Film auf der Haut. 

Wenn du die ölige Textur nicht so gern magst, kannst du einige Tropfen des Öls auch mit deiner normalen Tages- und Nachtpflege mischen und diese dann auf dein Gesicht und Dekollete auftragen.

Hauptsächlich wird Karottenöl als Gesichtsöl beworben. Tatsächlich kannst Du es am ganzen Körper anwenden. Lediglich die Augenpartie sollte ausgespart werden.

 

Möchtest Du das Öl als Haarpflege nutzen, gehe folgendermaßen vor:

Feuchte deine Haare an
– Verteile das Öl auf deine Kopfhaut
– Versorge auch deine Haarspitzen mit dem Öl
– Verteile nun das Öl auf dein gesamtes Haar
– Lasse nun das Karottenöl eine Viertelstunde einwirken
Spüle deine Haare gründlich mit lauwarmen Wasser

 

Du kannst das Öl auch nur als zusätzlichen Glanz-Macher in den Haarspitzen verteilen und sparsam in die Längen geben. 

Wenn Du eine trockene Kopfhaut besitzt, welche zu Schuppen neigt, solltest Du das Öl sehr sparsam verwenden. Das gilt auch, wenn Du sehr helles Haar besitzt. Denn die Carotine des Öls können deine Kopfhaut verfärben.

Welche Wirkung kannst Du mit Karottenöl erzielen?

 

Haut: Anti-Aging, Teint, Farbe, Unreine Haut, Feuchtigkeit

Karottenöl pflegt, verjüngt und strafft deine Haut. Es versorgt Deine Haut mit Feuchtigkeit und macht sie geschmeidig und angenehm weich. Das Öl besitzt auch einen leichten Bräunungseffekt. Deshalb findest es sich auch in manchen Sonnencremes. Das Carotin verhilft müder und blasser Haut mit der Zeit zu mehr Frische und Farbe.

Durch das Provitamin A wird die Zellerneuerung angeregt. Die Antioxidantien bieten einen guten Schutz vor Keimen und Infektionen. Mithilfe des Öls klingen Entzündungen ab und der Entstehung von Pickeln und Ekzemen wird vorgebeugt. Wenn Du zu fettiger und unreiner Haut neigst, wirst Du auch von der leicht trocknenden Wirkung des Öls profitieren.

Tipp: Aufgrund seines Bräunungseffektes solltest Du das Karottenöl zunächst an einer nicht exponierten Körperstelle austesten, bevor Du es das erste Mal im Gesicht anwendest.

 

Haare: Glanz, Geschmeidigkeit, Stärkung der Spitzen

Deine Haare werden durch das Karottenöl bis in die Spitzen gestärkt. Die Verwendung des Öls eignet sich als Helfer, der dafür sorgt, dass der Haarspliss reduziert wird und dein Haar gegen Schädigungen schützt. Dein Haar wird gepflegt und erhält zusätzlichen Glanz. Außerdem fühlt  es sich wunderbar weich und geschmeidig an. 

Welche Inhaltsstoffe stecken in Karottenöl?

 

Neben Carotin, Vitamin A, Antioxidantien ist auch die Vorstufe von Vitamin A, das sogenannte Provitamin A im Karotten-Ölauszug enthalten. Des Weiteren befinden sich sowohl gesättigte als auch ungesättigte Fettsäuren wie Linolsäure und Ölsäure im Produkt.

Ebenso sind Anteile an Vitamin C, B1, B2, B6 und Kalium im Öl enthalten. Im ätherischen Karottensamenöl befinden sich zudem Carotol, Geranylacetet, Pinen-Isomere, Linalool, Geraniol und Limonen.

 

 

Welche Vorteile besitzt Karottenöl?

 

In vielen Kosmetikprodukten verstecken sich oft Inhaltsstoffe wie Weichmacher, Filmbilder, Mikroplastik, Mineralstoffe und Peelingstoffe.

Im Gegensatz dazu ist Karottenöl ein natürliches Pflegeprodukt, das Du (fast) bedenkenlos benutzen kannst. Vor allem schadet es auch der Umwelt nicht.

Wie kannst Du Karottenöl selbst herstellen?

 

Wenn Du kein fertiges Produkt kaufen möchtest, kannst Du dein eigenes Karottenöl auch selber herstellen.

Dazu benötigst Du folgende Zutaten:

– 200 Milliliter kalt gepresstes Öl wie Sesamöl, Mandelöl, Sojaöl oder Jojobaöl– eine mittelgroße Bio-Karotte– einen Topf– ein Geschirrtuch– ein größeres Einwegglas

Dein eigenes Karottenöl kannst Du mit diesen zwei Varianten zubereiten.

 

Variante für die sofortige Nutzung:

 

Erhitze zunächst einen Topf mit Wasser. Nebenbei kannst Du die Karotte schälen und zu Raspeln reiben. Gib diese zusammen mit dem Öl in das Einweg-Glas und stelle dieses in das erwärmte Wasserbad.

Rühre das Öl-Karotten-Gemisch des Öfteren um und achte auf die Wassertemperatur. Das Wasser soll nur heiß sein und nicht kochen.

Wenn das Öl eine orange Färbung angenommen hat und die Raspeln weich sind, bist Du fertig. Nun kannst Du das Öl durch ein Geschirrtuch in ein Gefäß abfüllen.

 

Variante mit 3 Wochen Ruhezeit:

 

Das Sesamöl kannst Du in einem Topf bei niedriger Temperatur erwärmen. Wie auch bei der anderen Version gehört die Karotte geschält und gerieben.

Fülle die Karottenraspel in das Einwegglas und leere das lauwarme Öl darüber. Achte darauf, dass das Öl die Raspeln vollständig bedeckt.

Stelle das Glas nun an einen warmen Platz in deiner Wohnung. Vermeide dabei Orte mit direkter Sonneneinstrahlung.

Nach drei Wochen kannst Du das Öl durch ein Geschirrtuch abseihen.

Tipp: Durch die mäßige Wärmezufuhr verliert das Öl keine wichtigen Inhaltsstoffe.

Wo kannst Du Karottenöl kaufen?

 

Wenn Du Dir dein Karottenöl nicht selbst herstellen möchtest, kannst Du es Dir bei deinem Händler des Vertrauens kaufen.

Bei einem hochwertigen Öl wie einem in Bio-Qualität, kannst Du sicher sein, dass sich keine Pestizide und andere chemische Zusatzstoffe im Karottenöl befinden. Ebenso beachtet gehört das Basis- beziehungsweise Trägeröl, mit dem der Karottenextrakt gemischt wurde.

Bevor Du ein Produkt kaufst, solltest Du auf eine Zertifizierung für Naturkosmetik wie dem Siegel von BDIH, Natrue, Ecocert, Demeter oder Vegan achten. Auch die Liste der Inhaltsstoffe zeigt, ob sich im Produkt synthetische Stoffe befinden.

 

Einige Hersteller und ihre Produkte:

Erdenstolz: „Bio Karottenöl“ mit Pipette, kalt gepresst, 50 ml

DIADERMA: „Karottenöl“, 30 ml, bei Rossmann und DM erhältlich

NCM: „Bio Karottenöl“, Bio und Eco zertifiziert, 50 ml

Morimax: „Karottenöl“, kalt gepresst, 150 ml

Was muss bei der Anwendung von Karottenöl beachtet werden?

 

Bei der Nutzung von Karottenöl solltest Du immer seine färbende Wirkung beachten. Während der Anwendung verwendest Du am besten ein Handtuch oder schwarze Bekleidung. Die Flecken des Öls sind sehr hartnäckig und lassen sich entweder schlecht oder gar nicht mehr entfernen.

Karottenöl kann die trockenen oder schuppige Kopfhaut verfärben. Deshalb sollte das Öl an besonders trockenen Hautstellen sehr sparsam verwenden.

Aber keine Sorge: Deine Haare verfärben sich nicht durch die Verwendung des Öls.

 

Hier findest du weitere Beiträge zum Thema natürliche Haarpflege: Haare schonend aufhellen mit Aufhellungsöl und Saure Rinse für glänzende Haare

 

 

Gerne kannst du dich mit Gleichgesinnten zu diesem Thema und zu vielen weiteren interessanten Themen in der Biobeth-Community austauschen. Viel Spaß! 🙂